Sprechblase Heinrich Schütz
 
 

Singt Schütz!

 
 

Rund zwei Jahre lang mussten Chöre auf das verzichten, was ihnen doch so sehr am Herzen liegt: das gemeinsame Singen. „Jetzt erst recht!“, kann deshalb nur die Antwort auf diese Zeit sein.

An einem großen Klangerlebnis mitzuwirken, das soll auch und gerade während des Schütz-Festjahres 2022 im Mittelpunkt stehen. Denn Heinrich Schütz war es ein besonderes Anliegen, mit seiner Vertonung des „Becker-Psalters“ die Grundlage dafür zu schaffen, Menschen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft singend zusammenzuführen.

Unsere so vielfältige Chorlandschaft lebt von Verbindungen innerhalb von Chören und Vokalensembles, aber auch der Chöre und Singgemeinschaften untereinander. Deshalb laden wir Profi- und Laienchöre, Vokalensembles, Sängerinnen und Sänger aus aller Welt dazu ein, Teil dieses einzigartigen Projektes zu sein:

Nehmt jeweils eine oder mehrere der 150 Psalmvertonungen in Ton und Bild auf und lasst damit nicht nur die weltweit erste Gesamtaufnahme des „Becker-Psalters“ SWV 97–256 von Heinrich Schütz hör- und sichtbar werden, sondern tragt auch zu einem vielfarbigen Kompendium deutscher und internationaler Chöre und Vokalensembles bei. In kurzen Porträts könnt Ihr Euch zudem selbst vorstellen.

Singt, was das Zeug hält – Singt Schütz!

 

Hintergrund des Projekts

 
 

Ähnlich wie auch Heinrich Schütz es in seiner Zeit erleiden musste, ist das Jubiläumsjahr 2022 von signifikant krisenhaften Ereignissen geprägt. Corona, Klimakrise, militärische Konflikte sowie die weltweiten Flüchtlingsbewegungen sind ebenso herausfordernd wie irritierend und lassen die Menschen nach Sicherheiten suchen. In den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges vermochte es Schütz mit seinen Vertonungen der Psalmdichtungen von Cornelius Becker, den Menschen Glaubenstrost und Hoffnung zu spenden. Ganz im Sinne Luthers ging es ihm darum, das biblische Wort durch die Musik lebendig erfahrbar und verstehbar werden zu lassen.



Mit vierstimmigen Sätzen, die im kirchlichen wie im Hausgebrauch mit wenig Aufwand nutzbar waren, schuf der Komponist im 17. Jahrhundert ein Kompendium von Stücken, das einerseits das wohl am meisten verbreitete Werk des Meisters war, andererseits in seiner Gesamtheit bis heute nirgends aufgeführt und auf Tonträger produziert wurde. Diese „Lücke“ soll nun anlässlich des 350. Todestages des Komponisten mit dem Projekt open_psalter geschlossen werden: Die von Schütz von Beginn an beabsichtigte Teilhabe an Musik wird in den Mittelpunkt gestellt und alle 150 Psalmlieder des „Becker-Psalters“ sollen jeweils als Video in einer Gesamteinspielung auf diesem Portal verfügbar gemacht werden.